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Feierlicher Spatenstich auf der ARA Buholz (v.l.): Urs Widmer, REAL-Projektleiter Regenbecken, Martin Zumstein, Vorsitzender der REAL-Geschäftsleitung, Ramona Gut-Rogger, Gemeindepräsidentin Emmen, Adrian Borgula, Präsident REAL, und Felipe Bründler, REAL-Projektleiter Elimination Mikroverunreinigungen.

REAL investiert über 50 Millionen Franken in den Gewässerschutz der Reuss

Bis Mitte 2025 werden auf dem Areal der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Buholz in Emmen eine Anlage zur Elimination von Mikroverunreinigungen sowie zwei zusätzliche Regenbecken erstellt. Mit diesen neuen Anlagen investiert der Gemeindeverband REAL über 50 Millionen Franken in den Gewässerschutz der Reuss. Am Dienstag, 22. August 2023, fand der feierliche Spatenstich statt.

«Mit der zusätzlichen Reinigungsstufe und den neuen Regenbecken leistet REAL einen wichtigen Beitrag an den Gewässerschutz der Reuss», freute sich Adrian Borgula, Präsident des Gemeindeverbands REAL am Dienstag, 22. August 2023, anlässlich des Spatenstichs für die beiden Bauprojekte in Emmen. «Dies ist ein bedeutender Meilenstein bei der Verbesserung der Reinigungsleistung der ARA Buholz.» Auch bei Martin Zumstein, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung von REAL, war die Freude gross: «Jahrelange Planungs- und Bewilligungsprozesse können heute abgeschlossen und endlich mit dem Bau gestartet werden.»

Neue Reinigungsstufe entfernt Mikroverunreinigungen
Mit dem Abwasser gelangen trotz gutem Ausbaustandard der Abwasserreinigung noch schädliche Spurenstoffe in die Gewässer, sogenannte Mikroverunreinigungen. Zu diesen zählen etwa Medikamentenrückstände, Biozide, Korrosionsschutzmittel und hormon-aktive Substanzen. Sie können Wasserlebewesen oder Trinkwasserressourcen gefährden. Der Bundesrat und das eidgenössische Parlament haben deshalb Massnahmen gegen Mikroverunreinigungen beschlossen. In der Schweiz sollen 100 grössere Abwasserreinigungsanlagen (ARA) mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe ausgerüstet werden, die mindestens 80 Prozent der Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser entfernt. Als Grundlage dafür trat Anfang 2016 eine Änderung der Gewässerschutzverordnung (GSchV) in Kraft. 
Die ARA Buholz reinigt das Abwasser von derzeit rund 217'000 Einwohnern und erfüllt damit das Kriterium, dass Kläranlagen mit mehr als 80'000 angeschlossenen Einwohnern eine zusätzliche Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen erstellen müssen. In der neuen zusätzlichen Reinigungsstufe am Ende der ARA Buholz bindet Aktivkohle diese Spurenstoffe, sodass nur noch wenige Mikroverunreinigungen über das Abwasser in die Reuss gelangen. Zusätzlich werden rund um die Uhr mit einer Turbine und tagsüber mit einer Photovoltaikanlage jährlich über 410‘000 kWh Strom erzeugt, was dem Stromverbrauch von rund 100 Haushalten entspricht.

Zusätzliche Regenbecken reduzieren Entlastungen 
Beim Zulauf der grossen Abwasserkanäle zur ARA Buholz werden zwei unabhängige Regenwasserbecken mit einem Volumen von insgesamt 6000 Kubikmetern (2000 und 4000 Kubikmeter) gebaut. Das grössere der beiden Becken wird vollständig überdeckt, bepflanzt und bildet mit der Umgebung wertvolle ökologische Ausgleichsflächen. Bei Regenereignissen, welche die Kapazität der Abwassereinigungsanlage ARA Buholz überschreiten, gelangt das Mischwasser künftig nicht mehr unmittelbar und ungereinigt in die Reuss. Stattdessen wird es in den zusätzlichen Regenbecken vor der ARA aufgefangen und zu einem späteren Zeitpunkt in der ARA gereinigt.
In die beiden Bauprojekte investiert REAL über 50 Millionen Franken. Die Inbetriebnahme der beiden Becken und der Anlage zur Elimination von Mikroverunreinigungen soll Mitte 2025 erfolgen.

Weitere Informationen zu den Bauprojekten
Medienmitteilung vom 23. August 2023